Prof. Dr. Karl Schawelka
Universität Weimar | Geschichte und Theorie der Kunst

Freitag 12. Oktober 2018
Dauer:  31:10 min

Abstract

Wir alle wissen, dass die Signalwirkung bei Verkehrsschildern oder Flaggen stark von deren Farben abhängt. Mühelos lassen sich auch andere Beispiele wie das Blaulicht, der Feuermelder oder auch die vielerlei Kontrolllämpchen für den Gebrauch von Farben als Signale finden. Biologisch gesehen dürfte der Signalcharakter von Farben sogar grundlegend sein, denn ein Organismus opfert nur dann kostbare Ressourcen, um auffallende Farben hervorzubringen, wenn er damit anderen Organismen etwas mitteilt, das dem hervorbringenden Organismus nutzt.

Umgekehrt muss ein Organismus lernen, die für ihn relevanten Signale aus der Umgebung herauszupicken und den Rest vergessen. Es gibt aber auch Regeln dafür, wie ein Signal je nach den Umständen sowie dem jeweiligen Adressaten beschaffen sein sollte, damit es wirksam wird und nicht beispielsweise im Hintergrundrauschen verschwindet.

Wir Menschen bauen auf diesen biologisch und wahrnehmungspsychologisch angelegten Gegebenheiten auf, auch wenn wir sie in unseren verschiedenen sozialen Lebenswelten im Verlauf der kulturellen Entwicklung ungeahnt erweitert, verkompliziert und verfeinert haben. Im Vortrag sollen diese Regeln vorgestellt und vorzugsweise anhand von Beispielen aus der Warenwelt analysiert werden.

Farben als Signale

Prof. Dr. Karl Schawelka – Kurzvita

Karl Schawelka, geboren 1944 in Fürth/Bay, hat nach dem Abitur von 1964 bis 1969 an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg Malerei studiert, gefolgt von einem Studium der Kunsterziehung an der Akademie der bildenden Künste in München, das er 1971 mit dem Staatsexamen abschloss.
Von 1971 bis 1977 studierte er Kunstgeschichte in München und Paris. 1978 erfolgte die Promotion in München mit einer Arbeit zur Kunsttheorie von Eugène Delacroix.

Von 1978 bis 1984 war er wiss. Assistent an der TU München, von 1984 bis 1988 wiss. Angestellter an der Universität Erlangen-Nürnberg. Dem schloss sich (von 1988 bis 1993) eine Zeit an der Gesamthochschule Kassel-Universität zunächst als Vertretungsprofessor und dann als Professor für Kunstgeschichte der Moderne an. 1989 erfolgte die Habilitation an der TU München. Das Thema der Habilitationsschrift lautete: Quasi una musica. Untersuchungen zum Ideal des „Musikalischen“ in der Malerei ab 1800. Von 1993 bis 2010 vertrat er das Gebiet Geschichte und Theorie der Kunst an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar, der er zweimal als Dekan vorstand.

Daneben war er von 2002–2007 1. Vorsitzender des deutschen Farbenzentrums e.V. Nach der Versetzung in den Ruhestand lebt er weiterhin in Weimar, wo er noch Absolventen, Doktoranden und PhD-Studenten betreut.

Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen im Bereich Farbe und Wahrnehmung, Kunsttheorie, Gegenwartskunst und Kunst im öffentlichen Raum.

Farbe im Design

Internationale Konferenz
HAWK – Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim, Holzminden, Göttingen
Fakultät Gestaltung

12. & 13. Oktober 2018

Farbe im Design

Zur Person

Prof. Dr. Karl Schawelka – Homepage 

Weblinks

  • Farbe im Design – Webseite
  • HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, Holzminden, Göttingen – Webseite

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