Goethes Farbenlehre im Lichte neuerer Untersuchungen aus Physik, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie.
Vortrag Farbkonferenz am Philosophicum in Basel, 29. – 30. September 2017.
Redner: Johannes Kühl
Physiker, Goetheanum, Naturwissenschaftliche Sektion, Dornach
29.09.2017
Dauer: 25:29 min
Abstract
Die Farbenlehre ist Goethes umfassendstes wissenschaftliches Werk und wurde oft als exemplarisch für ein „goetheanistisches“ Vorgehen in der anorganischen Naturwissenschaft bezeichnet. Im vorliegenden Beitrag wird versucht, den Aufbau des „Didaktischen Teils“ im Hinblick auf seine inhaltliche Struktur zu analysieren. Dabei ergibt sich eine Art Stufenfolge in Goethes Vorgehen: Es zeigt sich, dass die ersten Stufen, die in Goethes Werk zu finden sind, in eine materielle Wissenschaft führen, wie dies auch in konventionellen naturwissenschaftlichen Ansätzen geschieht. Goethe bleibt aber dabei nicht stehen, sondern schließt weitere Stufen der Behandlung an, die statt zu neuen Experimenten mehr in ein inneres Bedenken und Erleben führen. Offensichtlich wären diese aber ohne die vorangehenden Stufen in dieser Form nicht möglich. – In diesem Sinne könnte man den Goethesche Wissenschaftsansatz nicht als einen Gegenentwurf, sondern eine Erweiterung der konventionellen Naturwissenschaft ansehen.
«Ich habe nicht gebaut, aber gesäet habe ich»
Wissenschaftliches Symposium. Goethes Farbenlehre im Lichte neuerer Untersuchungen aus Physik, Wissenschaftsgeschichte und Philosophie.
Programmübersicht:
Freitag, 29. September
- Prof. Dr. Johannes Grebe-Ellis: Einführung „Ich habe nicht gebaut, aber gesäet habe ich“
- Dr. Matthias Rang: Neue experimentelle Ergebnisse und ihre Beschreibung – ein Versuch, ontologische Aussagen der Optik des 19. Jahrhunderts aufzuweichen
- PD Dr. Timm Lampert: Newtons experimentelle Beweise
- Johannes Kühl: „ein Muster…, wie man physikalische Forschung behandeln soll…“ – Zum Aufbau der Goetheschen Farbenlehre
- Ingo Nussbaumer: Schnittstellen und Brüche. Über einige Prinzipien von Kunst und Wissenschaft
- Prof. Dr. Olaf Müller: Symmetrien und andere Schönheiten in der Optik
- Prof. Dr. Gunnar Hindrichs: Heisenbergs Auseinandersetzung mit Goethes Farbenlehre
- Prof. Dr. Friedrich Steinle: Goethe als Farbenforscher im Kontext seiner Zeit: ein neuer Blick
Samstag, 30. September
- Dr. Pehr Sällström: On the compatibility of Goethe’s colour theory with that of Newton
- Prof. Dr. Dr. Brigitte Falkenburg: Grenzen der Farbsymmetrie
- Prof. Dr. Axel Buether: Die Wirkungen der Farben auf unser Erleben und Verhalten: Von Goethes Farbenlehre zur Farbpsychologie der Gegenwart
Detaillierte Beschreibung
Philosophicum im Ackermannshof, Stefan Brotbeck und Renatus Ziegler
in Kooperation mit Johannes Grebe-Ellis, Matthias Rang und dem Förderverein Experiment FARBE, Basel
CH-4056 Basel
Telefon: +41 (0)61 500 09 30
Johannes Kühl – Homepage
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